24. Bauforum
Baut doch einfach!
Knappe Ressourcen, steigende Baukosten und immer komplexere Vorschriften – das Bauen wird zunehmend zur Herausforderung. Doch braucht gutes Bauen wirklich mehr Bürokratie und höhere Standards und aufwendigere Prozesse? Oder geht es auch einfacher – ohne auf Qualität zu verzichten? Das 24. Bauforum “Baut doch einfach!” am 17. Juni 2025 im ZDF Konferenzzentrum in Mainz beschäftigte sich mit dieser Frage und lockte mit dem Aufruf “Baut doch einfach!” über 200 Teilnehmende ins ZDF Konferenzzentrum in Mainz.
Das Grundproblem, weshalb sich Standards zu Kostentreibern entwickelt hätten, liege in der deutschen Vollkasko-Mentaliät, betonte Keynotspeaker Prof. Dr. Werner Sobek. Alles solle 100 Prozent sicher und perfekt sein. Einfaches Bauen erfordere deshalb einen Mentalitätswechsel.
Bayern geht mit dem „Gebäudetyp-e“ voran, um die Voraussetzungen dafür schaffen, auf vertraglicher Grundlage haftungssicher von allgemeinen Regeln der Technik abzuweichen, um einfacher zu bauen. Das bayerische Bauministerium führt dazu Pilotprojekte durch. Sabine Frohnmüller, Referatsleiterin im bayrischen Bauministerium stellte die eingebrachten Regelungen in der Landesbauordnung vor, Architekt Rainer Hofmann das „große kleine Haus“, eines der Modellprojekte.
In der Podiumsdiskussion stellte Adalbert Fettweiß, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen noch einmal klar, wozu die ganze Diskussion diene. „Wir von der sozial orientierten Wohnungswirtschaft wollen Bauen nicht günstiger machen, um mehr Rendite zu erwirtschaften. Wir wollen günstige Mieten anbieten.“
In seinem Grußwort versprach Staatssekretär Dr. Stephan Weinberg: Im Herbst kommt ein Maßnahmenkatalog, der Bauen in Rheinland-Pfalz erleichtern soll.
Wie Hamburg mit dem „Neuen Hamburg-Standard“ die Baukosten im Wohnungsneubau nachhaltig gesenkt werden sollen erläuterte Michael Munske, Leiter des Amts für Bauordnung und Hochbau der Freien und Hansestadt Hamburg. In einem breit angelegten Prozess wurden mit über 200 Fachleuten, Vertreterinnen und Vertretern der Praxis sowie Entscheidungsverantwortlichen von rund 100 Institutionen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand Einsparpotenziale identifiziert.
Zum Abschluss des 24. Bauforums präsentierte Matthias Rottmann vom Architekturbüro De Zwarte Hond Projekte aus den Niederlanden, die eindrucksvoll belegten, dass qualitätsvolles Bauen auch unter vereinfachten Bauvorschriften möglich ist. Er erinnerte daran, dass es beim Bauen nicht nur um die reine Kostenersparnis gehen sollte – entscheidend sei, welche Vorstellung wir vom gemeinsamen Leben in unserer Gesellschaft haben.
Einfacher Bauen erfordert einen Mentalitätswechsel
Prof. Dr. Werner Sobek, Werner Sobek AG
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Pilotprojekt Gebäudetyp-e in Bayern
Sabine Frohnmüller, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr
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Impulsvortrag - Diskussionsrunde
Jürgen Gottschall, CLTech GmbH & Co. KG
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Impulsvortrag - Diskussionsrunde
Dr. Thomas Knieriemen, F.K. Horn GmbH 6 Co. KG
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Impulsvortrag - Diskussionsrunde
Johannes Lauer, Unternehmerverband Handwerk Rheinland-Pfalz
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Baukosten senken - Potentiale nutzen: Der neue Hamburg Standard
Michael Munske, Amt für Bauordnung und Hochbau der Freien Hansestadt Hamburg
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Einfach Bauen in den Niederlanden - Oftmals Mythos aber manchmal stimmt es
Matthias Rottmann, De Zwarte Hond
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Webseite www.bezahlbarbauen.hamburg
Gerne laden wir Sie zur Veranstaltung ein. Sollten Sie noch keine Einladungen vom Bauforum erhalten tragen Sie sich bitte in unseren Einladungsverteiler ein.
© Kristina Schäfer

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